DJM München 14. - 16.08.2009

Bei der letzten Sichtung in Kiel zu den Deutschen Jugendmeisterschaften 2009 gab der Pferdesportverband seine Nominierungen für die Dressurreiter bekannt. Bei den Ponyreitern galt es als Sichtungsprüfung unter anderem die Norddeutschen Jugendmeisterschaften in Hamburg zu bestreiten. Click-Clack und ich hatten dort bereits sehr gute Leistungen gezeigt und hatten das Finale der zwölf Besten erreicht. Hinzu kam die zweite Sichtung, bei der man natürlich wieder zwei internationale Aufgaben der FEI für Ponyreiter zu bewältigen hatte. Diese Aufgaben würden nämlich auch bei der DJM in München gefordert sein. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als Landesjugendwartin Sonja Ellerbrock meinen Namen unter den Teilnehmern verkündete. Es freute mich besonders, weil ich in diesem Jahr 16 geworden bin und es mein letztes Ponyjahr sein würde. Außer mir durften noch zwei weitere Ponyreiterinnen das Land zwischen den Meeren in der bayrischen Hauptstadt vertreten, nämlich Johanna Post und Julia Bülow.

Schon wenige Wochen später ging es los. Am Mittwoch, den 12.08.2009 verließen wir um 22 Uhr mit Pony und Fahrrädern auf dem Anhänger und all unserem Gepäck im Kofferraum den Hof, um pünktlich am nächsten Tag auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem anzukommen. Knapp zwölf Stunden später erreichten wir nach einer anstrengenden Fahrt das Gelände mit seinen vielen Stallzelten, zwei Dressur-, einem Riesenspring- und drei Abreiteplätzen, sowie Hallen, in denen die Voltigiermeisterschaften stattfinden würden. Am Eingang wies uns ein Team eine Box im Schleswig-Holstein-Zelt zu und einen Parkplatz für unseren Pferdeanhänger. Nachdem das Pferd und mein Sattelschrank im geräumigen Stallzelt (sogar mit Fensterboxen!) verstaut waren, ging es erst einmal ins Hotel. Alle waren hundemüde nach der unbequemen Autofahrt, aber zum Ausruhen blieb nicht viel Zeit.

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Die schönen Plätze in München

Zwischen 16 und 18 Uhr war Warm-Up auf den Prüfungsplätzen angesagt. Im strömenden Regen zeigte ich Clicky die Plätze. Das einzige, was ihn aber an diesem Tag interessierte, waren nicht die Plätze, sondern die kunterbunten Plastikpferde in Lebensgröße, die das Gelände der Reitanlage dekorierten. Als alle teilnehmenden Pferde wieder in ihren Boxen standen, erwartete jedes Bundesland seine Mannschaftsführer zur Besprechung mit der Turnierleitung. Für jeden Teilnehmer gab es eine Teilnehmerschleife in den Farben Schwarz, Rot, Gold und eine Stallplakette mit der Aufschrift "Deutsche Jugendmeisterschaften München 2009", außerdem noch jegliche Werbegeschenke. Dann fuhren alle schließlich schnell ins Hotel, um am nächsten Tag fit für die erste Wertungsprüfung zu sein.

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In der Prüfung: Click-Clack und ich, Chiara

Am nächsten Tag ging es dann los. Clicky und ich waren als sechzehntes Starterpaar von insgesamt 44 an der Reihe. Ich war unglaublich aufgeregt, sobald es auf den Abreiteplatz ging. Nur noch wenige Minuten und ich würde in die ‚Nürnberger’ Dressurarena einreiten. Und dann war es so weit! Ich ritt ein, während die Ansage meinen Namen, den meines Ponys und das Bundesland vorstellten, für das ich an den Start ging. Bevor die Richter klingelten, war ich noch aufgeregter, als zuvor beim Abreiten, obwohl das kaum noch ging! Dann die erste Grußaufstellung, der erste Mitteltrab, die erste Traversale und der starke Trab… Die Trabtour verlief noch sehr gut, auch wenn Clicky aufgrund der extremen Temperaturen (um die 30°C) etwas faul war. Aber dann kam die Galopptour. Nach den Volten und dem Mittelgalopp kam der Außengalopp, der ging schief. Clicky baute einen fliegenden Wechsel ein. Ich ärgerte mich zwar, versuchte aber dennoch konzentriert meine Aufgabe zu beenden. Als dann später mein nicht gerade berauschendes Ergebnis verkündet wurde (etwas mehr als 61%), erinnerte ich mich noch einmal daran, dass ich im Vorwege schon nicht damit gerechnet hatte, hier was zu gewinnen. Also beschloss ich, den weiteren Turnierverlauf zu genießen und mich zu entspannen. Wer weiß denn schon, wann ich das nächste Mal an einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen darf?

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Aufmarsch zum Länderabend

So freute ich mich nun sehr auf den bevorstehenden Länderabend. Um 19.30 Uhr trafen sich alle Teilnehmer auf dem Spring-Abreiteplatz und sortierten sich nach Bundesländern. Dann marschierte jedes Bundesland zu einer Musik auf den Springplatz ein (zu Fuß natürlich) und nahm dort Aufstellung. Das Publikum klatschte und jubelte, und wir Teilnehmer schwenkten Fahnen unseres Landes. Es wurden dann noch kurze Reden gehalten, u.a. von Familienministerin von der Leyen, und dann gab es ein riesiges bayrisches Buffet. Leider musste ich früh ins Bett. Meine Prüfung am nächsten Morgen begann um 7:00 Uhr! Hätte ich gewusst, dass ich erst als eine der Letzten dran war, hätte ich am vorigen Abend vielleicht noch etwas länger gefeiert. So aber ritt ich einigermaßen ausgeschlafen um ca. halb elf in das andere der beiden Prüfungsvierecke. Heute war es noch wärmer als am Tag zuvor. Aber es lief diesmal besser. Ich erreichte mehr als 63% und war äußerst zufrieden. Die zwölf Besten aus erster und zweiter Wertungsprüfung durften am Sonntag im Finale starten. Ich gehörte nach meiner misslungenen ersten Prüfung und auch nach einer mittelmäßig guten, aber in dem Starterfeld doch nicht ausreichenden, zweiten Prüfung natürlich nicht zu ihnen.

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Mein Fanclub: Sarah-Lena Kagens und Swaantje Lucassen

Umso besser konnte ich den letzten Tag nochmal als Zuschauer genießen und ein paar Erinnerungsfotos schießen. Die Goldmedaille ging an den einzigen Jungen im Starterfeld, Sönke Rothenberger und sein Pony Deinhard, Silber an Katharina Weychert, die wie auch Sönke bereits erfolgreich an Europameisterschaften teilgenommen hatte, und Bronze an Lena Schütte. Nach der Meisterehrung machten wir uns dann daran, Clicky wieder für die Autofahrt vorzubereiten. Noch schnell ein paar Fotos und dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Die Deutschen Jugendmeisterschaften 2009 waren eines der schönsten Erlebnisse in meinem bisherigen Leben. Ich werde sie immer in Erinnerung behalten.

Zum Schluss möchte ich noch einmal meiner Mutter danken, die mich als Trainerin so weit gebracht hat, und meinem Mini-Fanclub, besonders Leni und Swaani und allen sonst noch, die dabei waren, und mich so tatkräftig unterstützt haben. :-)

(Chiara Hübscher)