DJM Hohenberg-Krusemark 04. bis 07. Juni 2009
Internationale Vielseitigkeitsprüfung CCI*
Deutsche Meisterschaften Junioren/Junge Reiter 2009

Schon eine Woche vorher ging es los. Wir Holsteiner Reiter trafen uns zum Vorbereitungslehrgang auf dem Hof Negernbötel. An diesem Wochenende haben wir hauptsächlich die Aufgabe für die DJM geübt: FEI CCI/CIC* (B) "2009" und die Pferde durch Ausritte und leichtes Springtraining fit gehalten.

Wir, das waren:

Friedrich Dumrath / Conepeak
Tabea Johanna Henze / Ecrin Raiselle
Franziska Keink / Lancaster
Marie Kraack / Sinestro
Alina Meister / Hill Dream
Claas Hermann Romeike / Loreana u. Antonelli
Nele Spiering / Mayenne

Bei den "Großen" starteten:

Lasse Garlichs / Harry Bo
Sophie Pritschau / Escorialblue

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Nele

Am Dienstag ging es los. Mein Vater und ich haben das Auto und den Hänger vollgepackt. Den Hänger haben wir von Klaus Ströh zur Verfügung bekommen. Dies war auch gut so, da wir eine Menge Sachen verpacken mussten und der Hänger eine wesentlich bessere Federung hatte. Dies braucht man auf den Straßen des Ostens besonders. So stand der Hänger mit Raufutter, Einstreu, Fahrrad und Reitsportartikel bepackt auf dem Hof. Los ging es am Mittwoch um 9:00 Uhr; da schon der erste Schock: Beim Eintippen des Reisezieles sagte unser Navi, dass wir über "unbefestigte Straßen" fahren mussten. Papa schaute mich an, ich Papa. Vor uns standen 3,5 Std. Fahrt. Nachdem wir die Autobahn bei Ludwigslust verlassen haben, wurde nicht nur der Himmel grauer, sondern auch die Häuser und Straßen.

Nach rumpeligen 80 Ost-km kamen wir am Turnierplatz an. Hier wurden wir nett empfangen, uns wurde eine Box zugeteilt. Auf dem Hof angekommen, fanden wir unsere Box sehr schnell, da Johanna unsere Holsteiner Boxen schon dekoriert hatte. Jede Box hatte ein holsteinfarbiges Boxenschild. Die Größe der Box war ausreichend, Einstreu war vorbereitet. Mit Mayenne gab es keine Probleme. Danach fuhren wir zur Meldestelle, gaben unseren FEI-Pass ab und bekamen Teilnehmerbänder und Informationsunterlagen. Jetzt ging es zurück zum Stall und wir sind dann ausgeritten.

Donnerstag begann das Turnier, nachdem wir unsere Pferde abgeritten hatten wurden sie geputzt und es ging zur Verfassungsprüfung. Es wurde noch schnell das Vortraben geübt, Schritt gegangen und dann das Pferd vorgestellt. Bei den Holsteiner Pferden gab es keine Probleme, es sind alle glatt durchgekommen. DJM los geht es.

Freitag stand im Zeichen der Dressur. Obwohl ich fand, dass Mayenne sehr gut lief, bekam ich 56 Fehlerpunkte und landete auf dem 42 Platz. Dies war für mich/uns sehr enttäuschend. Marie und Alina legten Dressuren hin, die sehr gut waren. Somit hatten wir vier Reiter unter den ersten 20 von 79 Startern. Wobei drei unter den ersten 10 waren.

Am Samstag war dann das Gelände. Die Geländestrecke war 4100 Meter lang und hatte 21 Hindernisse, wobei es viele Kombinationen gab. Die Hindernisse waren keine "Klopper" sondern hoch und sehr, sehr technisch, zwischendurch gab es längere Galoppstrecken bei denen sich die Pferde erholen konnten. Ich war von den Holsteinern die drittletzte im Gelände. Mayenne war beim Abreiten wie immer, man merkte ihr aber die Anspannung an. 13:45 Uhr ging es in die Startbox: 3 - 2 -1 - LOS!

Mayenne galoppierte wieder sehr vorwärts und wir nahmen die ersten Sprünge sehr flüssig, es gab überhaupt keine Probleme bis zu Sprung 8 , hier blieb Mayenne beim Absprung an einer Wurzel hängen und rettete sich und mich über den Sprung, Ich habe gedacht jetzt fliegst Du runter. Mayenne hat sich so verbogen und gedreht, dass wir es doch irgend wie geschafft haben das Hindernis zu meistern. Der Rest der Sprünge und Kombinationen war überhaupt kein Problem. Als wir im Ziel angekommen waren kam Papa auf mich zu gerannt und sagte das Mayenne am Vorderfußwurzelgelenk blutet. Au Scheiße!

Nachdem wir das Blut abgespült hatten sahen wir eine kleine Wunde, aus der es blutete. Mayenne lahmte aber zum Glück nicht. Wir sind dann zu unserem Manschaftsführer Herrn Peper gegangen, der sagte alles halb so schlimm, geht mal zum Tierarzt. Wir also hin, Tierarzt schaut sich das an, Vortraben, alles ok und ab in den Stall. Im Stall blutete die Wunde noch immer, und das Gelenk wurde dicker. Es kam dann noch ein Tierarzt der FN. Mayenne wurde behandelt und die Wunde gesäubert, wir bekamen eine Creme und den "grinsenden" Hinweis einer schönen Nacht. Mayenne wurde von nun an alle Stunde geführt und das Bein wurde gekühlt. Nach dem Gelände befand ich mich auf dem 25 Platz, da viele Paare Verweigerungen, Zeitfehler und Ausscheidungen hatten, Stürze gab es keine. Gegen 18:00 Uhr kam Herr Peper und sah sich alle Pferde an. Es waren alle Pferde ok, auch Mayenne trabte munter vor. Lediglich das Gelenk war dick. Pepers Anweisung war: Kühlen und Schritt!

Die folgende Nacht war sehr interressant: Rheinländer, Bayern und Holsteiner holten ihre Pferde aus den Boxen und es wurde gekühlt, bandagiert und Schritt gegangen, die ganze Nacht. Ihr glaubt gar nicht, was da so los ist, mit was für Tricks und Hausmitteln behandelt wird. Zwischendurch war das Wasser alle, da der Brunnen trocken fiel. Mit der Hilfe und Tipps vom Alina und ihrer Mutter (haben Mayenne sogar für uns geführt, damit wir Pause hatten) haben wir Mayenne durch die Nacht geführt und gekühlt. Am nächsten Morgen war Verfassungsprüfung. Da Mayenne zwar lahmfrei war aber das Gelenk dick, hatte ich einen mächtigen Bammel vor der Verfassungsprüfung. So spannend kann die Verfassung sein! Das hätte ich nie gedacht. Als wir dran waren hatte ich mächtig Bedenken. "Bitte stehenbleiben" - Richter geht ums Pferd, schaut aufs Bein...... "Antraben" Ich habe angetrabt, Wendung im Schritt, wieder antraben, bei den Richtern Halten, Mustern und Warten. "Kann Starten" - Puuh geschaft!

Zurück in den Stall im Schritt, Pferd für das Springen fertig machen. Auf dem Abreiteplatz war Mayenne nicht sehr rittig und hat so manche Stange gerissen, da hab ich schon Ohje Ohje gedacht. Als ich in den Parcours geritten bin, hat sich Mayenne sehr zusammengerissen und den Parcours super gemeistert, lediglich ein Abwurf. Letztlich hatte ich 60 Punkte. Nun kam es darauf an, wie die anderen ritten. Da alles sehr eng beieinander war, konnte schon ein Zeitfehler, Abwurf oder eine Verweigerung entscheidend sein. Dies galt nicht nur für mich sondern für alle anderen, die folgten. Claas, Tabea und Franzi hatten leider Steher und Abwürfe in dem hohen und schweren L-Springen, so dass sie ausschieden oder weit zurück fielen. Bei Alina wurde es richtig spannend, als Fünfte ging sie in das Springen, durch eine super Nullrunde hielt sie ihr Ergebniss aus Dressur und Gelände. Durch Fehler der Folgenden landete Sie auf dem 3. Platz, Marie hatte super Pech, durch einen Abwurf und Zeitfehler, rutschte Sie vom 1. Platz auf den 11. Platz ab. Das ist es halt in der Vielseitigkeit, die Paare liegen nach Gelände und Dressur so dicht beieinander, dass Zeitfehler und Verweigerungen noch große Verschiebungen möglich machen.

Bei der Siegerehrung durfte ich also mitreiten, Ich war platziert. Ich hatte den 20. Platz in der Gesamtwertung und in der DJM den 15. Platz belegt. Mit drei Schleifen und Stallplakette traten wir die Heimreise an. DJM 2009 war toll!