Geländetraining mit Dressurreitern in der Halle?

Das klingt auf den ersten Blick paradox. Entsprechend skeptisch blickten die ersten, als der "Parcours" am Freitagabend in der Halle auf der Anlage von Timmermanns in Ammersbek stand. Oder besser lag. Denn viel mehr als ein paar Stangen waren vorerst nicht zu sehen und die noch nicht einmal besonders hoch.

Dennoch hat uns die Aufgabe, des schnurgeraden Anreitens, des Rhythmus-Haltens und die Variation der Galoppsprünge zwischen den Hindernissen mehr als genug beschäftigt. Und dann noch - Markenzeichen von Peer Christian Ahnert - die Forderung nach feinem Reiten. Mir klingt es immer noch in den Ohren vom "Druck abbauen am Zügel", vom "Panoramablick", der sich nicht auf den Sprung und erst recht nicht auf den Boden davor konzentriert, vom gemeinsamen Rhythmus und einem guten Galopp in Balance. Wie heißt es so schön: Man landet immer da, wo man hinschaut. Wer dies am Freitag noch nicht recht verinnerlichen mochte, konnte es am Samstag im Geländepark in Heidekamp noch einmal üben. Man munkelt, dass es nicht jeder geschafft hat, über den Blick, der über den Wassereinsprung hinaus geht, einen Sturz in dasselbe zu vermeiden. Das war sicher eine nasskalte Erfahrung. Passiert ist gottlob nichts.

Ein frischer Galopp weckt die Lebensgeister
Egal ob schon routinierter Geländereiter oder Dressurreiter auf Abwegen, ob mit Youngster unter dem Sattel oder einem alten Hasen: Wir hatten alle einen Mordsspaß. Galoppieren auf der grünen Wiese, bei klarem Himmel und mit fröhlichen Pferden (man könnte es auch nach des Winters langer Hallenarbeit als übermütig bezeichnen), das ist Lebensfreude pur. Unter der fachkundigen, sehr motivierenden Anleitung haben alle Teilnehmer die verschiedensten Aufgaben bewältigt: Das Balancehalten auf der Wellenbahn, das Springen von Gräben, Wällen und Treppen und natürlich der frische Galopp durch den Teich. Am Ende waren sich alle einig - der Lehrgang sollte auch am Sonntag im Gelände fortgesetzt werden. Leider hat Petrus nicht mitgespielt. Besonders ärgerlich nach dem viel versprechenden Wetter zu Beginn des Monats.
Über Treppen und Wälle, Büsche und Tonnen
Dennoch stand auch der Sonntag unter dem Motto des Geländereitens. Mit viel Fantasie wurde aufgebaut und Ecken und Coffins simuliert, mit Planen und Planken Gräben nachempfunden. Draußen wäre es schöner gewesen, gelernt haben wir auch in der Halle viel.

Es war ein tolles Wochenende vom 16. - 18. März 2007. Vielen Dank an Peer für seine Ausdauer und Geduld sowie an Familie Timmermann für die Bereitstellung der Anlage und an die dortigen Einsteller für deren Geduld.

Peer im Kreise begeisterter Teilnehmerinnen
Demnächst bietet Peer Ahnert einen ähnlichen Lehrgang direkt auf seinem Heimatgelände in Sahrendorf in der Lüneburger Heide an. Die Ausschreibung könnt Ihr Euch hier runterladen (Link). Ich kann nur jedem empfehlen, so etwas mal mit zu machen.

Karen Meyer