Unser Quadrillenjahr 2008

Das Ziel war hoch gesteckt: Zu den Deutschen Meisterschaften wollten wir! Diese sollten eingebettet in die Bexter Hof Open in Herford stattfinden. Nicht gerade um die Ecke, aber doch mit eigenen Gespannen zu erreichen. Nach dem erfolgreichen Saisonabschluss 2007 waren wir alle hoch motiviert und konnten mit Alexa Lutzenberger und Martina Hübscher auch gleich zwei weitere Mitstreiterinnen gewinnen. Trotzdem waren allerhand Umbesetzungen im Team notwendig, denn Janine Dassau, Christiane Gehrmann und auch ihr Pferd Casall mussten gesundheitsbedingt pausieren. Also kletterte Kerstin Möller selbst in den Sattel von Gardasee, Karen Meyer wechselte auf Ronaldo und Julia Siegmund machte ihr als „Bockelchen“ bekanntes Springpferd quadrillentauglich.

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Christiane in neuer wichtiger Funktion

Wir machten uns rechtzeitig ans Werk und überarbeiteten zunächst am grünen Tisch grundlegend unsere Aufgabe, die bisher sehr gradlinig und synchron war und sich an den klassischen Quadrillenfiguren orientierte. Mittlerweile neigen die Mannschaften zu wuseligen Knoten und deren Auflösung und kommen damit bei den Richtern sehr gut an. Wollten wir eine Chance haben, mussten wir diese neuen Figuren auch zeigen. Trotz vieler Übungstermine, zu denen wir uns in der Regel bei Steffi Studt oder in der Reithalle der Pferdepension Lutzenberger in Ahrensfelde trafen, saß die Aufgabe bis zum Nennungsschluss des Bundesquadrillenchampionates nicht zufriedenstellend. Wir entschlossen uns schweren Herzens, auf die Teilnahme in Herford zu verzichten. Aufwand und Kosten hätten dies nicht gerechtfertigt.

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Und alle tanzen nach ihrer Pfeife: Die 8er Formation in Aktion

Den ersten Test erlebte unsere Aufgabe deshalb erst auf dem Breitensportturnier in Bad Segeberg. Der Auftritt auf dem dortigen Pagelplatz und die hervorragende Kulisse ist immer wieder ein Erlebnis. Eine Glanzleistung haben wir aber nicht abgeliefert und landeten gerade noch eben so auf dem III. Platz. Fröhlich ließen wir trotzdem schon vor der Siegerehrung die Sektflasche kreisen und ließen den Mut nicht sinken. Es lagen ja noch zwei Qualifikationen zur Landesmeisterschaft vor uns. Außerdem hatte unser Pas-de-Quatre in schöner Zuverlässigkeit seine Prüfung wieder mal gewonnen.

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Auf sie ist Verlass: Marlis, Trixi, Julchen und Karen

Fleißig haben wir weiter geübt und fuhren zur zweiten Quali nach Elmshorn. Dort lässt die Anlage des Holsteiner Verbandes auch keinerlei Teilnehmerwünsche offen und wir waren guter Dinge. Leider bekam Alexas betagter Pigalle während des Abreitens starke Hustenkrämpfe und wir können dem Team aus Husby gar nicht genug dafür danken, dass wir mit deren Pferd Rethimon an den Start gehen durften. Wir erhielten den II. Platz, wieder ein kleiner Schritt näher an der Finalteilnahme.

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Im Gespräch mit der Turnierreporterin in Bad Segeberg

Die Fahrkarte wollten wir dann endgültig auf dem Turnier in Gremmerup lösen. Doch so langsam gingen uns Pferde und Reiter aus. Alexa war kurz vor der Abgabe ihrer Doktorarbeit, Ronaldo und Bocchaccino fielen aus, Martinas Leihpferd Donna Romantica war zwischenzeitlich verkauft worden und auch die sonst so konstante Gardasee war nicht fit. Wir überlegten hin und her, brachten aber keine Mannschaft zusammen. Wir blieben notgedrungen zu Hause und hofften, auch mit den bisher erzielten Punkten ins Finale zu kommen. Von den Verantwortlichen erhielten wir aber nur das Angebot, um Platz III. zu reiten, was weder wir noch der andere betroffene Verein annahmen. Das Finale wurde am Ende zwischen den Mannschaften aus Husbyharde und vom Stall Renschler bestritten, eine doch recht einsame Angelegenheit.